Ramon

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Quite some years ago I designed a lower case sans serif concept. Along with the design work I wrote down my thoughts and decisions from character to character. This documentation was published in the online magazine Encore and you can find it on this page when you scroll down. (german for now) Actually I was not entirely satisfied with the lower case letters. Every now and then I went on with it till it reached the level of character and quality I wanted for it. Now it is clearly a text typeface and therefore it needed a text italic. Not only slanted but with it's own character and rhythm in the family. I would even go that fare, that Ramon will cary your reading threw an entire novel. The weight system starts with body copy. Light, Book, Regular and Medium. Semibold, Bold and Heavy are made for text size headlines. They are still open enough to work in small sizes. Extrabold and Ultrabold makes the warm dark display range for bigger headlines.
 

Ramon has got a static upright sans stroke with soft terminals. But the italic has got slab serif elements. It gives the italic a different structure in text.
 

Ramon has a little stylistic set that has some of the elements of the italic in the roman.
 

In the standard set the main figures are tabular but with a proportional old style figure set as a feature.
 

Traditional and stylistic ligatures are also part of the feature set.
 


 
The documentation that was published in Encore magazine.

Sehr lange hatte ich den Eindruck die Schriftentwerfer gehören alle einem Geheimbund an. Die donnernden Reden von G. G. Lange schüchterten mich vor allem ein. Es gibt zwar unglaublich viele Bücher, die sich um die Grundlagen guter Typografie bemühen, jedoch verschwindend wenig über den konkreten Aufbau von Form und Rhythmus in einer Schrift.

Um denen, die den Schriftentwurf erlernen wollen, ein brauchbares Hilfsmittel zur Hand zu geben reicht es nicht zu sagen, das ist richtig und das ist falsch. Denn das was hier richtig ist, kann dort falsch sein und anders herum. Der konkrete Einzelfall setzt immer neue Regeln, die jeweils zu erkennen und jeweils die angemessenen Entscheidungen zu treffen, gilt es zu erlernen. Das jedoch geht nur, wenn sich die Erfahrenen über die Schulter kucken lassen. Um dazu einen Beitrag zu leisten habe ich mir zur Aufgabe gemacht, die Entstehung einer Schrift optisch und inhaltlich zu dokumentieren. Das heisst natürlich, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiss, ob diese konkrete Schrift besonders aussergewöhnlich ist. Aber so ist es eben. Ziel ist sicherlich eine serifenlose Textschrift. Die Ausgangsbasis für die Schrift war am 20.3.6 diese Skizze von einem kleinen n



Die Schulter des n bezeichnet den Übergang von einer Rundung in eine Gerade und ist damit ein Grundelement was auf viele andere Zeichen Einfluss hat. Hier dazu gleich die digitalisierte Version





Das n kann man gleich drehen und sehen ob es auch als u funktioniert. Der Schweizer Jost Hochuli sagt, man solle das u etwas schmäler machen, damit die Binnenform kleiner wird, weil das Licht von oben kommt und dabei den Raum erweitert. Eine interessante Ansicht, die ich jetzt einfach mal so stehen lasse, mich aber nicht daran halte, denn bei solchen Details sieht das Auge oft was der Betrachter sehen will.





Ein weiteres Grundelement einer Schrift ist die Rundung. Die Einläufe sind weitgehend vom n übernommen und wir können gleich überprüfen was passiert, wenn diese von oben und von unten kommen. Meiner Meinung nach passt das d nicht unbedingt zum n. Da ist zwar nicht richtig falsch, aber ich mag es nicht.





Das letzte d finde ich zu diesem Zeitpunkt am angenehmsten. Es bezieht sich mit der unteren rechten Ecke auf die Schulter des n.



Und nun habe das d einfach zu einem b gespiegelt (mit leichtem optischen Ausgleich). Kann man das einfach so machen? Ich weiss noch nicht, dazu ist es noch zu früh. Eigentlich ja nicht. Das d muss normalerweise einen Einlauf unten rechts haben. Das gespiegelte b jedoch ist durchaus schriftgeschichtlich begründbar. Ich finde das d mit dem Knick einfach besser als das mit dem Einlauf. Dabei bleibe ich jetzt erst mal. Das heisst,eins habe ich noch ausprobiert.





Hier versuche ich den gerundeten Knick  auf a und d auszuweiten. Das wird mir aber alles langsam zu rund und ich verwerfe es wieder. Hier sieht man ganz gut, dass das a ohne Endstrich unvollständig wirkt.





Nun jedoch ein paar Ausführungen zum kleinen a. Das a ist ein recht komplexes Zeichen, dass am Ende wesentlich zum Charakter einer Schrift beiträgt. Ich brauche dafür oft verhältnismässig lange. Stärker als andere Zeichen lebt das zweistöckige a noch von der klassischen Antiqua. Der Endstrich rechts unten z.B. taucht in der klassischen Antiqua nur beim a auf. Selbst in nüchternen Serifenlosen ist dieser noch vorhanden (Helvetica). Hier versuche ich den Endstrich aus der linken unteren Rundung des u abzuleiten. Er darf natürlich auch nicht zu lang werden, weil er in der Zurichtung (Spacing) nicht ganz unproblematisch ist. Ein weiteres Element was beim a schon zum tragen kommt ist der Bogen links oben. Dieser Bogen wird in a, c und e der Schrift eine offene oder geschlossene Struktur geben. Eine Argo z.B. ist in diesem Zusammenhang sehr offen und eine Helvetica geschlossen. Meiner Meinung nach sollte in einer Leseschrift diese Element den Raum zum daneben stehenden Zeichen auf eine ausgewogene Weise öffnen. Die Zeichen sollten nicht zu sehr ineinander fliessen, aber auch nicht zu abgeschlossen stehen.



Nun aber wieder zu den Grundelementen. Das o sollte mit den Rundungen von b oder n zwar harmonieren, darf diese aber nicht kopieren. Vor allem die Laufweite sollte harmonieren.





Nun folgt gleich die Grundzurichtung, denn die gesamte Raumstruktur eine Schrift lebt vor allem aus den Vor- und Nachbreiten der Rundungen und Geraden. Diese Buchstabenfolge zeigt gleich ob ich richtig liege und wird alle weiteren Vor- und Nachbreiten beeinflussen.



q und p werden einfach gedreht. Die Unterlängen können etwas kürzer sein.







Der Bogen beim a muss auf die Zeichen c, e und später s übertragen werden jedoch entsprechend der jeweiligen Anforderungen. Das c ist meist etwas schmaler aufgrund der offenen Binnenform und späteren Zurichtung. Der Bogen ist deshalb viel kürzer. Das e orientiert sich zwar am o, ist jedoch um einiges schmaler.



das l ist ein wenig fetter als die anderen Grundstriche. Aber auch da kann man sich streiten.Der Grundstrich sollte immer ein wenig dünner werden, je mehr horizontale Anschlüsse daran angebracht sind, um sie optisch gleich erscheinen zu lassen, sagten Frutiger und auch meine Lehrer. Diese Massnahme fehlt jedoch bei der Interstate völlig. Und das ist bestimmt eine sehr gute Schrift. Den i-Punkt, sowie alle anderen Punkte einer Schrift entwickle ich, wenn ich sie rund haben will, aus der Form des o.





Das m beginne ich meist damit, die Form des n schmaler zu machen. Den rechten Bogen kopiere ich dann und passe ihn an.







Das t leitet sich hier aus dem Bogen des u ab. Das f ist hier mehr oder weniger nach oben gespiegelt.



Ab diesem Zeitpunkt scheint mir der Kanon weitgehend eingegrenzt. Das bedeutet, dass ich die folgenden Buchstaben aus diesen Formen ableiten lassen. Nur Versalien und die Ziffern erfordern noch ein paar grundsätzliche proportionale Entscheidungen. Und natürlich einzelne Zeichen wie & und @ müssen noch eigenständig gestaltet werden. Der hier dargelegte Prozess ist ganz bewusst subjektiv und ist keinesfalls vollständig. Die Schrift habe ich bisher nicht weiter ausgebaut, weil ich mir nicht sicher bin, ob sie Kraft genug für einen eigenständigen Duktus hat. Das sieht man oft erst wenn die Schrift als Text betrachtet werden kann. Und dann muss man machmal eine Zeit Abstand nehmen und wieder neu darauf zugehen.

Now, after about 8 years I made Ramon out of those basic ideas. Funny enough, the main element, the edge on the top right of the n did not remain.